
Die Korrektur abstehender Ohren ist weniger ein ästhetischer Eingriff als vielmehr die Beseitigung einer tiefsitzenden psychologischen Belastung.
- Der wahre Erfolg der Operation liegt nicht in der perfekten Form, sondern im Gefühl der „Normalisierung“ und der Befreiung von einem ständigen Störfaktor im Selbstbild.
- Die Entscheidung für den Eingriff, insbesondere bei Kindern, muss aus einem inneren Wunsch und nicht aus äußerem Druck entstehen, um eine positive psychische Transformation zu gewährleisten.
Empfehlung: Suchen Sie einen Chirurgen, mit dem Sie nicht nur über die Technik, sondern offen über Ihre emotionalen Ziele und die erhoffte Veränderung Ihrer Lebensqualität sprechen können.
Der ständige Gedanke an die eigenen Ohren, die Wahl der Frisur, um sie zu verdecken, das Vermeiden von seitlichen Fotos – für viele Menschen ist die Unzufriedenheit mit abstehenden Ohren weit mehr als eine kleine Eitelkeit. Es ist eine ständige, leise Belastung, ein Störfaktor im eigenen Selbstbild, der das Selbstbewusstsein Tag für Tag untergräbt. Als Psychologe, der eng mit plastischen Chirurgen zusammenarbeitet, sehe ich täglich, dass der Wunsch nach einer Korrektur selten aus reiner Ästhetik entsteht. Er wurzelt in dem tiefen Bedürfnis, sich endlich unbeschwert und „normal“ im eigenen Körper zu fühlen.
Die Diskussion über Otoplastik, also das Anlegen der Ohren, konzentriert sich oft auf die technischen Aspekte der Operation oder auf dramatische Vorher-Nachher-Bilder. Doch diese Perspektive greift zu kurz. Sie ignoriert den Kern des Problems: die psychologische Last. Der eigentliche Wandel findet nicht auf dem Operationstisch statt, sondern im Kopf. Es geht darum, eine mentale Fessel zu lösen, die die persönliche Entfaltung oft über Jahre oder Jahrzehnte behindert hat.
Dieser Artikel bricht mit der rein technischen Betrachtung. Wir werden die Otoplastik durch eine psychologische Brille betrachten. Die entscheidende Frage ist nicht: „Wie werden meine Ohren aussehen?“, sondern: „Wer werde ich sein, wenn ich nicht mehr über meine Ohren nachdenken muss?“. Es geht um die chirurgische Entfernung eines mentalen Störfaktors, um den Weg für eine authentische Selbstwahrnehmung und eine neue Lebensqualität freizumachen. Wir werden die gesamte Reise beleuchten – von der Anatomie und dem richtigen Zeitpunkt bis hin zur emotionalen Befreiung, die nach dem Eingriff wartet.
Während sich dieser Leitfaden auf die emotionale und psychologische Reise konzentriert, bietet das folgende Video eine klare technische Erläuterung des Begriffs „Otoplastik“ und seiner medizinischen Grundlagen. Es dient als nützliche Ergänzung für das Verständnis des Eingriffs selbst.
Dieser Leitfaden ist so strukturiert, dass er Sie Schritt für Schritt durch alle relevanten Aspekte der Ohrenkorrektur führt. Vom Verständnis der medizinischen Grundlagen über die psychologischen Dimensionen bis hin zu den praktischen Schritten der Nachsorge und der Wahl des richtigen Spezialisten. Das nachfolgende Inhaltsverzeichnis gibt Ihnen einen Überblick über die Themen, die wir gemeinsam erkunden werden.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Wegweiser zur inneren und äußeren Harmonie
- Der richtige Zeitpunkt: In welchem Alter ist eine Ohrenkorrektur bei Kindern sinnvoll?
- Die Anatomie des Ohrs: Was „abstehende Ohren“ aus medizinischer Sicht bedeutet
- Das Ergebnis erhalten: Die Bedeutung des Stirnbandes und die richtige Pflege nach der Ohrenkorrektur
- Psychologie des Anlegens: Die emotionale Belastung durch abstehende Ohren und die Erleichterung nach der OP
- Wenn das Ergebnis nicht gefällt: Die Möglichkeiten einer Nachkorrektur bei Otoplastiken
- Anlegen oder verkleinern? Zwei unterschiedliche Probleme, zwei unterschiedliche Operationen am Ohr
- Ein neues Gesicht im Spiegel: Die psychologische Reise nach einer Nasenkorrektur
- Ohren anlegen lassen: Ein vollständiger Leitfaden zur Otoplastik für Kinder und Erwachsene
Der richtige Zeitpunkt: In welchem Alter ist eine Ohrenkorrektur bei Kindern sinnvoll?
Die Frage nach dem „richtigen“ Alter für eine Ohrenkorrektur bei Kindern ist eine der sensibelsten und wichtigsten. Es geht nicht nur um das körperliche Wachstum, sondern vor allem um die psychologische Reife des Kindes. Medizinisch gesehen ist das Ohrwachstum mit etwa fünf Jahren zu 90 % abgeschlossen. Daher gilt das Vorschul- oder frühe Grundschulalter als geeigneter Zeitpunkt. Laut Experten der Universitätsklinik Mannheim ist der ideale Zeitpunkt für eine Otoplastik bei Kindern im Alter von etwa 6 bis 10 Jahren. In dieser Phase ist der Knorpel noch weich und gut formbar, was den Eingriff erleichtert.
Viel entscheidender als das biologische Alter ist jedoch der Wunsch des Kindes selbst. Eine Operation sollte niemals allein auf Initiative der Eltern erfolgen. Der psychologische Leidensdruck, oft ausgelöst durch Hänseleien, ist der ausschlaggebende Faktor. Wenn ein Kind beginnt, sich zurückzuziehen, bestimmte Frisuren fordert oder aktiv den Wunsch nach einer Veränderung äußert, ist dies ein klares Signal. Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist bei Kindern mit nachweislichem psychischem Leidensdruck oft möglich, bei Erwachsenen hingegen eine seltene Ausnahme. Die Entscheidung muss eine gemeinsame sein, bei der das Kind den Eingriff und die notwendige Nachsorge versteht und mitträgt.
Eine sorgfältige Planung, beispielsweise in den Schulferien, gibt dem Kind die nötige Ruhe für die Heilung und verhindert zusätzlichen Stress. Die Bereitschaft eines Kindes für den Eingriff lässt sich an mehreren Punkten festmachen:
- Das Kind hat das Alter von mindestens 5 Jahren erreicht.
- Es äußert von sich aus und wiederholt den Wunsch nach einer Veränderung.
- Es zeigt Anzeichen von psychologischem Leidensdruck, wie Vermeidungsverhalten oder sozialen Rückzug.
- Es kann die Notwendigkeit des Eingriffs und der Nachsorgemaßnahmen (wie das Tragen eines Stirnbandes) verstehen.
Die Anatomie des Ohrs: Was „abstehende Ohren“ aus medizinischer Sicht bedeutet
Aus psychologischer Sicht ist ein „abstehendes Ohr“ ein Merkmal, das die Selbstwahrnehmung stört. Medizinisch gesehen ist die Definition präziser und beruht auf messbaren Kriterien. Von „Segelohren“ oder Apostasis otum spricht man, wenn der Winkel zwischen dem Kopf und der Ohrmuschel mehr als 30 Grad beträgt oder der Abstand des Ohrrandes zum Kopf über 2 cm liegt. Interessanterweise ist dies kein seltener Zustand; Schätzungen zufolge haben bis zu 20 % der Menschen eine Form von prominenten Ohren, auch wenn nicht alle darunter leiden.
Die Ursache ist meist angeboren und liegt in der Form des Ohrknorpels. Es gibt hauptsächlich zwei Gründe:
- Eine unterentwickelte Anthelixfalte: Dies ist die innere Hauptfalte der Ohrmuschel. Ist sie zu flach ausgebildet, „klappt“ das Ohr nicht nach hinten, sondern steht ab.
- Ein zu großes Cavum conchae: Dies ist die tiefe Mulde der Ohrmuschel, die an den Gehörgang angrenzt. Ein übermäßig entwickelter Knorpel in diesem Bereich drückt das gesamte Ohr vom Kopf weg.
Die chirurgische Korrektur zielt darauf ab, genau diese anatomischen Besonderheiten zu beheben. Der Chirurg formt den Knorpel neu, um eine natürliche Anthelixfalte zu schaffen, oder entfernt einen kleinen Teil des Knorpels aus dem Cavum conchae. Das Verständnis dieser anatomischen Ursachen kann für Betroffene sehr entlastend sein. Es macht klar, dass es sich nicht um einen „Fehler“ handelt, sondern um eine angeborene Formvariante, die korrigiert werden kann.

Wie diese Abbildung der Ohrmuschel zeigt, ist die Struktur komplex. Die Otoplastik ist daher ein Eingriff, der hohes ästhetisches Feingefühl und präzise Kenntnisse der Ohr-Anatomie erfordert, um ein harmonisches und vor allem natürlich aussehendes Ergebnis zu erzielen. Das Ziel ist nie ein „angeklebtes“ Ohr, sondern eine Form, die sich unauffällig in das Gesamtbild des Gesichts einfügt.
Das Ergebnis erhalten: Die Bedeutung des Stirnbandes und die richtige Pflege nach der Ohrenkorrektur
Die Operation ist nur der erste Schritt auf dem Weg zur psychologischen Befreiung. Die Phase danach, die Nachsorge, ist entscheidend, um das erreichte Ergebnis dauerhaft zu sichern. Aus psychologischer Sicht ist diese Phase ein wichtiger ritueller Übergang: Man kümmert sich aktiv um die neue, gewünschte Form und schützt sie. Die postoperative Pflege, insbesondere das Tragen des Stirnbandes, ist kein notwendiges Übel, sondern ein Akt der Selbstfürsorge, der das neue Selbstbild festigt. Die Schmerzen nach dem Eingriff sind in der Regel gut mit Schmerzmitteln kontrollierbar und klingen schnell ab.
Unmittelbar nach der Operation wird ein dicker Kopfverband angelegt, der die Ohren schützt und stützt. Nach wenigen Tagen wird dieser durch ein elastisches Stirnband ersetzt. Dieses Stirnband hat eine doppelte Funktion: Es schützt die empfindlichen Ohren vor versehentlichem Umknicken, insbesondere im Schlaf, und hilft, die Schwellung zu reduzieren. Es ist der Garant dafür, dass der neu geformte Knorpel in seiner Position ungestört heilen kann. Die genaue Tragedauer variiert, aber eine typische Zeitachse sieht wie folgt aus:
- Woche 1: Das Stirnband wird Tag und Nacht getragen und nur zur vorsichtigen Haarwäsche abgenommen.
- Woche 2-4: Das Tragen des Stirnbandes ist nur noch nachts erforderlich, um die Ohren im Schlaf zu schützen.
- Nach 4-6 Wochen: Das seitliche Schlafen ist meist wieder problemlos möglich und auf das Stirnband kann verzichtet werden.
- Nach ca. 3 Monaten: Kontaktsportarten und andere Belastungen sind in der Regel wieder erlaubt.
Während die traditionelle Nachsorge Disziplin erfordert, gibt es heute auch innovative Ansätze, die diese Phase erheblich verkürzen.
Fallbeispiel: Moderne Nachsorge mit der EarFold-Methode
Die EarFold-Methode stellt eine Revolution in der Nachsorge dar. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird ein kleines Implantat unter die Haut gesetzt, das den Knorpel von innen stabilisiert. Laut einer Publikation auf dem Portal Infomedizin benötigen Patienten nach diesem Eingriff oft kein Stirnband und haben praktisch keine Ausfallzeiten. Diese Methode ist ein Durchbruch, besonders für Berufstätige und aktive Menschen, da die wochenlange Fixierung entfällt und die psychologische und soziale Normalität sofort wiederhergestellt wird.
Psychologie des Anlegens: Die emotionale Belastung durch abstehende Ohren und die Erleichterung nach der OP
Der tiefste Wunsch hinter einer Ohrenkorrektur ist selten rein ästhetischer Natur. Es ist der Wunsch, einen permanenten mentalen Störfaktor zu beseitigen. Abstehende Ohren können zu einer erheblichen emotionalen Belastung führen, die das tägliche Leben durchdringt. Diese Belastung beginnt oft mit Hänseleien in der Kindheit, manifestiert sich aber im Erwachsenenalter als tief verinnerlichte Unsicherheit. Betroffene entwickeln Vermeidungsstrategien: Sie tragen keine Kurzhaarfrisuren, meiden Zöpfe, fühlen sich bei Wind unwohl oder positionieren sich in Gesprächen so, dass die Ohren weniger auffallen. Diese ständige Selbstüberwachung bindet enorme mentale Energie.
Die Wissenschaft bestätigt diese Beobachtungen. Wie die Experten der Abteilung für Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Freiburg feststellen, ist der psychologische Druck real und messbar.
Studien belegen, dass es bei Kindern mit ‚Segelohren‘ aufgrund der Hänseleien im sozialen Umfeld zu Einschränkungen des Selbstwertgefühls und der Persönlichkeitsentwicklung kommen kann.
– Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Plastische Chirurgie
Die Erleichterung nach der Operation ist daher oft tiefgreifend und emotional. Es ist nicht nur die Freude über das neue Aussehen, sondern die psychologische Befreiung davon, sich ständig Gedanken machen zu müssen. Das Gefühl, „normal“ zu sein, unauffällig, befreit von der Last der ständigen Selbstbeobachtung, ist die eigentliche Belohnung. Viele Patienten beschreiben diesen Moment als einen Wendepunkt, an dem sie endlich zu einer authentischen Selbstwahrnehmung finden. Die Veränderung ist oft für das Umfeld kaum sichtbar, für die Betroffenen selbst aber lebensverändernd.
Die persönliche Erfahrung einer Patientin fasst diese Transformation eindrücklich zusammen:
Ich habe zum ersten Mal seit 15 Jahren meine Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Nachdem man sich jahrelang unwohl gefühlt hat, ist es die größte Befreiung, endlich zufrieden mit dem eigenen Spiegelbild zu sein.
– Patientin, BETA Plastische Chirurgie
Wenn das Ergebnis nicht gefällt: Die Möglichkeiten einer Nachkorrektur bei Otoplastiken
Die überwältigende Mehrheit der Otoplastiken führt zu zufriedenen Patienten und einer gesteigerten Lebensqualität. Doch was passiert, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht? Die Angst vor einem unnatürlichen, „operierten“ Aussehen oder einer Asymmetrie ist eine verständliche Sorge. Als Psychologe ist es mir wichtig zu betonen: Unzufriedenheit ist ein valides Gefühl und es gibt Wege, damit umzugehen. Eine Nach- oder Revisionskorrektur ist eine Option, die jedoch sorgfältig abgewogen werden sollte.
Zunächst ist Geduld entscheidend. Das endgültige Ergebnis einer Ohrenkorrektur ist erst nach etwa sechs Monaten sichtbar, wenn alle Schwellungen vollständig abgeklungen sind. Erst dann lässt sich beurteilen, ob eine Asymmetrie oder eine unbefriedigende Form tatsächlich besteht. Moderne, minimalinvasive Techniken haben das Risiko für unbefriedigende Ergebnisse bereits stark gesenkt. Beispielsweise erreicht die moderne ACF-Fadenmethode laut einer Düsseldorfer Klinik bei über 5000 Patienten eine Erfolgsquote von 99 %.
Sollte nach Ablauf der Heilungsphase weiterhin Unzufriedenheit bestehen, ist ein offenes Gespräch mit dem behandelnden Chirurgen der erste Schritt. Manchmal kann schon eine kleine Korrektur, oft in lokaler Betäubung, das Ergebnis signifikant verbessern. Es ist sinnvoll, sich auf dieses Gespräch gut vorzubereiten. Hier sind einige Punkte, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Nachkorrektur helfen:
- Wartezeit einhalten: Warten Sie mindestens 6 Monate nach dem Ersteingriff, bevor Sie eine Revision in Betracht ziehen.
- Asymmetrien dokumentieren: Messbare Differenzen von über 5 mm sind ein objektiver Grund für eine Korrektur.
- Unnatürliches Aussehen ansprechen: Das Gefühl eines „angeklebten“ Ohrs ist ein häufiger Grund für den Wunsch nach einer Nachbesserung.
- Zweitmeinung einholen: Die Konsultation eines anderen, auf Otoplastik spezialisierten Facharztes kann Klarheit bringen.
- Realistische Erwartungen klären: Besprechen Sie erneut, was chirurgisch möglich ist. Perfekte Symmetrie ist in der Natur selten.
Anlegen oder verkleinern? Zwei unterschiedliche Probleme, zwei unterschiedliche Operationen am Ohr
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft nur von „Ohren anlegen“ gesprochen. Doch aus medizinischer und ästhetischer Sicht ist es wichtig, zwischen zwei fundamental unterschiedlichen Problemen zu differenzieren: abstehenden Ohren und zu großen Ohren. Während erstere ein Problem des Winkels sind, handelt es sich bei letzterem um ein Problem der Proportion. Die Unterscheidung ist entscheidend, da sie zwei völlig verschiedene operative Ansätze erfordert, um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen.
Die Otoplastik (das Anlegen) korrigiert, wie bereits besprochen, den Winkel des Ohrs zum Kopf. Dies geschieht durch die Formung des Knorpels, um die fehlende Anthelixfalte zu rekonstruieren oder den Knorpel in der Ohrmuschel zu reduzieren. Der Schnitt liegt dabei meist unsichtbar in der Falte hinter dem Ohr. Die Ohrenverkleinerung (Makrotie-Korrektur) hingegen zielt darauf ab, eine objektiv zu große Ohrmuschel proportional zu verkleinern. Hierbei wird ein Keil aus Knorpel und Haut am oberen oder seitlichen Rand des Ohres entfernt und die Wunde fein vernäht, sodass die Narbe später kaum sichtbar ist. In manchen Fällen können auch beide Probleme gleichzeitig vorliegen, was eine kombinierte Operation notwendig macht.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Eingriffen zusammen und verdeutlicht, warum eine genaue Diagnose durch einen erfahrenen Facharzt so wichtig ist. Eine Analyse des Universitätsklinikums Mannheim zeigt die unterschiedlichen Indikationen und Techniken, die je nach Befund zur Anwendung kommen.
| Kriterium | Ohren anlegen | Ohren verkleinern |
|---|---|---|
| Indikation | Winkel über 30° | Übergroße Ohrmuschel |
| Technik | Knorpelformung | Knorpelentfernung |
| Schnittführung | Hinter dem Ohr | Am Ohrrand |
| Heilungsdauer | 4-6 Wochen | 6-8 Wochen |
| Stirnband nötig | Ja, 4 Wochen | Optional |
Ein neues Gesicht im Spiegel: Die psychologische Reise nach der Korrektur
Der Moment, in dem der Verband endgültig abgenommen wird, ist oft weniger dramatisch, als viele erwarten. Die eigentliche Veränderung entfaltet sich schleichend, im Alltag. Es ist die psychologische Reise nach der Korrektur, die die wahre Transformation darstellt. Plötzlich werden Dinge selbstverständlich, die vorher undenkbar waren. Das Tragen von In-Ear-Kopfhörern ohne Druckstellen, das problemlose Aufsetzen eines Fahrradhelms oder die freie Wahl einer modischen Brille – es sind diese kleinen Freiheiten, die zusammengenommen eine immense psychologische Befreiung bewirken.
Ein anerkannter Facharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde beschreibt diesen Prozess treffend. Es geht weniger um eine drastische Veränderung als um die Entfernung eines Störfaktors.
Der psychologische Effekt ist weniger eine ‚Veränderung‘ als eine ‚Normalisierung‘ und das Entfernen eines Störfaktors. Die Korrektur stärkt das Selbstbild, selbst wenn das soziale Umfeld die Veränderung kaum kommentiert.
– Dr. med. Axel Arlt, Facharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde Hamburg
Dieses Konzept der „Normalisierung“ ist der Schlüssel zum Verständnis der tiefen Zufriedenheit, die viele Patienten empfinden. Sie fühlen sich nicht wie eine „neue Person“, sondern endlich wie sie selbst – ohne den ständigen Filter der Unsicherheit. Der psychologische Meilenstein ist erreicht, wenn man aufhört, aktiv über die eigenen Ohren nachzudenken.
Fallbeispiel: Die wiederentdeckte Freiheit im Alltag
Patienten berichten nach einer Ohrenkorrektur immer wieder von neu gewonnenen Alltagsfreiheiten. Ein häufig genannter Punkt ist die Möglichkeit, jede Frisur ohne Nachdenken tragen zu können. Ein anderer ist die problemlose Nutzung von Accessoires wie In-Ear-Kopfhörern oder Helmen, die vorher unangenehm waren oder die Aufmerksamkeit auf die Ohren lenkten. Der größte psychologische Gewinn liegt jedoch darin, dass die Ohren aus dem Fokus der Selbstwahrnehmung verschwinden. Sie werden zu einem unauffälligen Teil des Ganzen, was eine immense mentale Entlastung darstellt und den Weg zu einem unbeschwerten Selbstbild ebnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die psychische Belastung durch abstehende Ohren ist ein valider und ernstzunehmender Grund für den Wunsch nach einer Korrektur.
- Bei Kindern ist der aus eigenem Antrieb geäußerte Wunsch die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen und psychologisch positiven Eingriff.
- Die konsequente Nachsorge, insbesondere das Tragen des Stirnbandes, ist kein Übel, sondern ein entscheidender Schritt zur Sicherung des langfristigen Ergebnisses und der damit verbundenen Zufriedenheit.
Ohren anlegen lassen: Ein vollständiger Leitfaden zur Otoplastik für Kinder und Erwachsene
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weg zu angelegten Ohren weit mehr ist als ein chirurgischer Eingriff. Es ist eine Reise von einer langjährigen mentalen Last hin zu einer neuen, unbeschwerten Selbstwahrnehmung. Von der Klärung der anatomischen Ursachen über die psychologische Vorbereitung bis hin zur sorgfältigen Nachsorge – jeder Schritt trägt dazu bei, dass das Endergebnis nicht nur ästhetisch, sondern vor allem emotional zufriedenstellend ist. Die Kosten für den Eingriff, wie zum Beispiel die für die moderne ACF-Fadenmethode, die je nach Aufwand zwischen 3.497 und 4.997 Euro liegen können, sind eine Investition in die eigene Lebensqualität.
Der wichtigste Partner auf dieser Reise ist zweifellos der Chirurg. Die Wahl des richtigen Spezialisten sollte daher nicht nur auf technischer Qualifikation basieren, sondern auch auf Vertrauen und einem guten menschlichen Einvernehmen. Sie müssen das Gefühl haben, dass Ihre Sorgen und Wünsche verstanden werden. Ein guter Chirurg wird realistische Erwartungen setzen und das Ziel der „Normalisierung“ statt einer unnatürlichen Perfektion verfolgen. Um Sie bei dieser wichtigen Entscheidung zu unterstützen, dient die folgende Checkliste als Leitfaden für Ihr Beratungsgespräch.
Ihr Aktionsplan: Den richtigen Chirurgen für Ihre Reise finden
- Qualifikation und Erfahrung prüfen: Erkundigen Sie sich nach der Facharztbezeichnung (Plastische und Ästhetische Chirurgie oder HNO mit Zusatzqualifikation) und prüfen Sie die Eintragung im Register der Bundesärztekammer. Fragen Sie gezielt nach der Anzahl der jährlich durchgeführten Otoplastiken.
- Methodik und Technik hinterfragen: Lassen Sie sich die geplante Operationstechnik (z.B. traditionelle Schnitt-Naht-Technik, Fadenmethode) und deren Begründung erklären. Bitten Sie um die Ansicht anonymisierter Vorher-Nachher-Bilder von Fällen, die Ihrem eigenen ähneln.
- Nachsorge und Erreichbarkeit klären: Besprechen Sie den genauen Ablauf der Nachsorge. Klären Sie, wie der Arzt oder die Klinik im Falle von Komplikationen oder dringenden Fragen außerhalb der Sprechzeiten erreichbar ist.
- Menschliche Passung bewerten: Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl. Fühlen Sie sich verstanden und gut beraten? Nimmt sich der Arzt Zeit für Ihre Fragen und geht er auf Ihre emotionalen Beweggründe und Ängste ein?
- Realistische Ziele definieren: Ein seriöser Chirurg wird mit Ihnen offen über die realistischen Möglichkeiten und Grenzen des Eingriffs sprechen. Das Ziel ist ein natürliches, harmonisches Ergebnis, keine absolute Symmetrie.
Der entscheidende Schritt ist nun, ein beratendes Gespräch zu suchen, das nicht nur Ihre Ohren, sondern vor allem Ihre Wünsche und Hoffnungen in den Mittelpunkt stellt. Dies ist der Beginn Ihrer persönlichen Reise zu mehr Selbstakzeptanz und innerer Harmonie.